Um ein Unternehmen langfristig zum Erfolg zu führen, ist die Entwicklung und Definition einer übergeordneten Vision, einer daraus resultierenden Mission und einer ganzheitlichen Strategie unabdingbar. Die Unternehmensstrategie fungiert somit als führender Leitfaden für alle weiteren Maßnahmen, um das große Ziel der Firma zu erreichen. Zur Unterstützung der Strategie helfen bestimmte Frameworks, wie OKR. Jedoch darf nicht der Fehler begangen werden, mithilfe der OKR-Metrik die gesamte Strategie zu ersetzen. Wieso OKRs die Unternehmensstrategie niemals ersetzen sollten und wie man beides optimal miteinander verbindet, erfährst du hier.
Um zu verstehen, wie OKRs und Strategie miteinander verbunden sind und wieso dies zu Problemen führen kann, benötigt es eine kurze Erklärung beider Konzepte.
Was sind OKRs?
Objectives & Key Results sind ein Framework zur Unterstützung des Prozesses der Umsetzung einer Unternehmensstrategie. Mithilfe der OKRs werden Transparenz, strategischer Fokus, Alignment und die Zusammenarbeit über Teams und Hierarchien hinweg verbessert.
Dies geschieht durch Festlegung relevanter Outcomes (Key Results), welche die Unternehmenszielerreichung plan- und messbarer gestalten. Auf diese Weise steigt ebenso der Mehrwert für Kundinnen und Kunden.
Das OKR-Framework hat dementsprechend viele positive Auswirkungen auf die interne Zusammenarbeit. Aber auch mit Blick auf die Strategie haben OKRs einen großen Vorteil: durch sie wird die Strategie operationalisiert und dahin gehend greifbar. Jedes Objective und die damit verbundenen Key Results sind die Mittel, um eine umfassendere Strategie rund um die Mission des eigenen Unternehmens effektiv zu verfolgen.
Auch Schwachstellen in der Strategie werden mit der Einführung von Objectives & Key Results sichtbar. Auf einmal werden Fragen gestellt, wie:
- Was ist der tatsächliche Mehrwert für den Kunden?
- Wie kann der Erfolg bzgl. der strategischen Prioritäten messbar gemacht werden?
- Arbeiten alle Projekte und Teams wirklich auf ein gemeinsames Ziel hin?
Da die OKRs jedes Teammitglied automatisch dazu ermutigen sich selbst solche Fragen zu stellen, wird neben der verbesserten Dynamik im Team ebenfalls die Strategie klarer, transparenter und letztlich auch besser.
Neben den eben genannten positiven Auswirkungen von OKRs auf die Unternehmensstrategie, können jedoch auch Probleme auftreten.
Problem 1: Verschiedene Zeithorizonte
Die Strategie eines Unternehmens ist immer langfristig ausgelegt. Es ist nicht automatisch sichergestellt, dass diese erfolgreich umgesetzt wird, jedoch gibt sie die Richtung des Unternehmens vor.
OKRs werden hingegen mittelfristig, meist quartalsweise, festgelegt. Jeder OKR-Zyklus hilft dabei, die mittelfristigen Ziele zu erreichen. Jedoch kann bei diesem Framework nicht sichergestellt werden, dass alle folgenden Quartale auch wirklich auf die vorherigen aufbauen.
Es muss deshalb darauf geachtet werden, dass OKRs immer auf einer bestehenden, langfristigen Strategie aufbauen. Nur so kann sichergestellt werden, dass erkannte Abhängigkeiten oder Probleme in die folgenden Planungen mit einbezogen werden. Dann können die OKR-Zyklen schrittweise auf die langfristige Strategie iterieren und das Unternehmen zum Erfolg führen.
Problem 2: Kein strategischer Anker für die OKRs
Dank der OKRs sind Unternehmen in der Lage, die gesamte Strategie auf alle Unternehmensbereiche herunterzubrechen und für alle Abteilungen jeweilige Objectives und Key Results zu entwickeln. All diese OKRs arbeiten von da an gemeinsam auf die große Strategie hin. Doch genau an der Stelle kann ein Problem entstehen.
Um optimal mit OKRs arbeiten zu können, braucht es erst eine klar formulierte Strategie.
Existiert diese noch überhaupt nicht oder ist unausgereift, schleichen sich Fehler ein. Es wird nicht klar, auf welches Ziel nun genau hingearbeitet wird, weshalb keine Outcomes formuliert werden können.
Somit werden aus Key Results plötzlich einfache Aufgabenlisten, wodurch sich wiederum ein Output-orientiertes Arbeiten einstellt und die für das Unternehmen eigentlich relevanteren Outcomes nicht erreicht werden. Ohne einen strategischen Anker führen OKRs deshalb zu keinem optimalen Ergebnis.
Lies mehr zu Outputs und Outcomes in unserem Magazin Artikel.
Um diese Problemherde schon vor dem OKR-Drafting nicht aufkommen zu lassen, sollte die Unternehmensstrategie zuvor klar formuliert sein. Nicht nur, weil so die gesamte Richtung der Firma vorgegeben wird, sondern weil ebenfalls die verschiedenen „kleineren“ Ziele daraus abgeleitet werden können. Auf diesen Zielvorgaben lassen sich in den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens sinnvolle OKRs formulieren, die zwischen den Quartalen aufeinander aufbauen können. Eine geeignete Strategieausrichtung dafür ist die North Star-Metrik.
Die North Star-Metrik oder auch das North Star-Alignment ist die Ausrichtung des gesamten Teams eines Unternehmens an ein großes und übergeordnetes Ziel. Diese Methode hat den Vorteil, dass besonders in chaotische Verhältnisse eine gewisse Ordnung gebracht werden kann. Vor allem Start-ups, bei denen gerade in der Anfangsphase viel gleichzeitig passiert und ein Durcheinander teilweise nicht vermeidbar ist, ist die North Star-Strategie ein geeignetes Tool, um allen Teammitglieder eine Richtung vorzugeben. Die Teammitglieder können die Strategie dann mittels OKRs auf ihre Ebene herunterbrechen. Je nach Unternehmensebene fällt der Zeitrahmen für die Ausrichtung länger oder kürzer aus.
Um das North Star-Alignment stets sicherzustellen, eignen sich spezialisierte Strategy Execution Tools, wie etwa der Workpath Graph. Mithilfe dessen werden die verschiedenen Abhängigkeiten innerhalb eines Unternehmens visualisiert, was wiederum dabei hilft, jedem Mitarbeitenden aufzuzeigen, welche Wichtigkeit die eigene Arbeit für das gesamte Unternehmen darstellt.
Wie stehen die Unternehmensstrategie und OKRs zueinander?
Die Unternehmensstrategie gibt die übergeordnete (langfristige) Ausrichtung eines Unternehmens vor, sodass alle Teams wissen, worauf sie hinarbeiten. Das Framework OKR unterstützt ganze Organisationen bei der Definition von geeigneten, mittelfristigen Zielen, die alle auf die jeweilige Strategie hinarbeiten.
Welche Vorteile in Bezug auf die Strategie bieten OKRs?
Das OKR-Framework hat viele positive Auswirkungen – besonders auf die interne Zusammenarbeit. Zum einen wird mithilfe von OKRs die Strategie für alle Teammitglieder greifbar und zum anderen lassen sich einfach Schwachstellen in der Strategie ermitteln. Daraufhin kann diese optimiert werden.
Welche Probleme können im Verhältnis zwischen OKRs und Strategie entstehen?
Da die Strategie eines Unternehmens langfristig ausgerichtet ist und OKRs mittelfristig (meist quartalsweise), haben beide unterschiedliche Zeithorizonte. Wenn nicht darauf geachtet wird, dass die Strategie klar formuliert ist und die verschiedenen Zyklen der OKRs aufeinander aufbauen, können die einzelnen Key Results schnell zu einfachen Aufgabenstellungen mutieren, anstatt klare Zielvorgaben zu sein. Infolgedessen werden lediglich Outputs anstatt für das Unternehmen relevante Outcomes erzeugt.
Wie verbinde ich OKRs und Strategie optimal?
Im ersten Schritt sollte die Unternehmensstrategie klar formuliert werden. Auf diese Weise ist der Weg für alles Weitere bestens geebnet und die verschiedenen Objectives & Key Results können einfach definiert werden. Für ein bestmögliches Alignment aller Teammitglieder auf das Unternehmensziel eignet sich die North Star-Metrik, mithilfe von Alignment-Tools, wie der Workpath Graph. Dieser visualisiert die verschiedenen Abhängigkeiten innerhalb eines Unternehmens.